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08

Sep 2018

#5 Kulturerbe total

Kolloquium: Orte der Versicherung / Versickerung: Auswählen – sichern – erschliessen – publik machen

Archiv für Zeitgeschichte, ETH Zürich

Schweizerische Gesellschaft für Symbolforschung

Anliegen der Tagung ist die Reflexion der Bedingungen, unter denen Entscheidungen über Aufbewahrung und Nicht-Aufbewahrung getroffen werden.

Vertreter/innen unterschiedlicher Institutionen und Praktiken des Aufbewahrens und Zugänglichmachens leisten Beiträge zu den drei Kernbereichen:

Archivieren als Discardieren: WAS wird WARUM (nicht) aufbewahrt?

  • Welche Inhalte werden aufbewahrt? (z.B. auch Tagesschau, Unterhaltungsprogramme?)
  • Welche Arten von Medien werden aufbewahrt? (z.B. Flachware, Objekte, immaterielles Kulturerbe)
  • Nach welchen Kriterien erfolgt die Auswahl für die Aufbewahrung? Mit welchen Gründen wird aufbewahrt bzw. weggeworfen?
  • Wie erfolgt die Anwendung der Kriterien auf die einzelnen Medien?
  • Welche Wertsysteme und (verdeckte) Ideologien liegen den Auswahlkriterien und deren Anwendung zugrunde?
  • Wer legt die Kriterien und deren Anwendung fest?
  • Wie und durch wen werden die Kriterien und deren Anwendung revidiert?

 

Speichern: WIE wird aufbewahrt?

Welche Speichertechniken bzw. -medien kommen wo und wofür zum Einsatz?

  • Wie wird mit dem Verfallsdatum von Speichermedien umgegangen? (z.B. Langzeitarchivierung bei Digitalisaten)
  • Welche Speichermedien sind für welche Funktionen geeignet? (z.B. Langzeitspeicherung, Zugänglichmachen für Publikum)
    Inwiefern werden Originale durch Substitute abgewertet?
  • Wie kann immaterielles Kulturerbe gespeichert werden?

 

Findmittel: WIE wird Archiviertes erschlossen und öffentlich zugänglich gemacht?

  • Nach welchen Aspekten wird Archiviertes erschlossen? (Wandel der Kategorien und Schlagworte)
  • Wie kann das Publikum auf Archiviertes aufmerksam gemacht werden, das nicht in seinem Horizont liegt?
  • Welche Vorbedingungen für die Nutzung gibt es hinsichtlich Kompetenzen? (z.B. Lateinkenntnisse, Fraktur lesen können)
  • Welche Vorbedingungen für die Nutzung gibt es hinsichtlich Interessen? (z.B. Interesse schaffen, Museen als Spielstätten)
  • Welche Vorbedingungen für die Nutzung gibt es hinsichtlich Austausch? (z.B. Foren analog zu Lesezirkeln)
     

Die Tagung richtet sich ebenso an Forschende geistes- und kulturwissenschaftlicher Disziplinen auf allen akademischen Stufen wie auch an eine breite Öffentlichkeit, die an Fragen der Kanonisierung, (Auf-)Bewahrung und Nutzbarmachung von Quellen interessiert ist.

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