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13

Nov 2021

#7 Wissensorte

«Wissensorte» – Die Sammlung Hallwil und die jüdischen Wandmalereien an der Brunngasse 8

Landesmuseum Zürich

Schweizerischer Burgenverein

Wer «Wissensorte» hört, denkt unmittelbar an Bibliotheken und Archive. Der Fokus unserer Veranstaltung will aufzeigen, dass es weitere Orte gibt, an denen gleich einem Suppenwürfel, Wissen verdichtet ist. Drei davon wollen wir herausgreifen.

Einblick in die neu präsentierte Sammlung Hallwil im Landesmuseum Zürich (© SNM)

Die Sammlung Hallwil kam 1912 als Geschenk der Gräfin Wilhelmine von Hallwil an das Landesmuseum und wurde 1927 eröffnet. Die Präsentation umfasst Tausende von Grabungsfunden des 12.–19. Jh. sowie Gegenstände und Bilder der Familie Hallwil. Nach längeren Umbau- und Konservierungsarbeiten ist sie 2019 im ursprünglichen Umfang und Erscheinungsbild wieder zugänglich gemacht worden.

Ebenfalls als Wissensort der besonderen Art gilt die im Januar 1306 mit 152 Wappen bemalte Balkendecke aus dem Haus zum Loch, die 1898 und 1910 ans Landesmuseum kam und hier eingebaut wurde. Als früheste grössere Wappenfolge im süddeutschen Raum kommt der Decke aus dem Haus zum Loch eminente kulturgeschichtliche Bedeutung zu.

Der zweite Fokus der Veranstaltung gilt den jüdischen Wandmalereien des frühen 14. Jh., die 1996 im Haus Brunngasse 8 in der Zürcher Altstadt gefunden wurden. Diese werden künftig Kern eines kleinen Museums des jüdisch-christlichen Zusammenlebens im mittelalterlichen Zürich bilden. Der Malereizyklus zeigt hebräisch beschriftete Wappen hochadeliger Geschlechter sowie Szenen aus dem Umfeld des höfischen Minnesangs. Als Urheber kommen der Gelehrte Moses ben Menachem und sein Bruder Mordechai in Frage.

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