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Denkschau

Key Messages aus den Veranstaltungen

#9 Kulturelle Teilhabe

Der Ausdruck «kulturelle Identität» führt oft in die Irre, weil er mit problematischen Vorstellungen verbunden ist.

Prof. Dr. Ursula Renz, Universität Graz, 15. Oktober 2023

Der Ausdruck «kulturelle Identität» führt oft in die Irre, weil er mit problematischen Vorstellungen verbunden ist.

Prof. Dr. Ursula Renz, Universität Graz, 15. Oktober 2023


#9 Kulturelle Teilhabe

Identität oder Identifikation? Über das Problem der Zugehörigkeit zu einer Kultur, und warum Versuche, sich darüber zu verständigen, leicht scheitern

Der Ausdruck «kulturelle Identität» kann Unterschiedliches meinen. Zum einen die Vorstellung, dass eine bestimmte Kultur zum Wesen eines Menschen gehört. Diese Vorstellung ist aber falsch; Menschen können zwischen Kulturen wechseln und an anderen Kulturen teilhaben. Zum anderen kann auch gemeint sein, dass eine Kultur konstant dieselbe bleibt oder ein bleibendes Wesen hat. Auch diese Vorstellung ist problematisch, denn Kulturen verändern sich dauernd.

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#9 Kulturelle Teilhabe

Für unser Leben brauchen wir Kultur, aber nicht eine bestimmte Kultur.

Prof. Dr. Ursula Renz, Universität Graz, 15. Oktober 2023

Für unser Leben brauchen wir Kultur, aber nicht eine bestimmte Kultur.

Prof. Dr. Ursula Renz, Universität Graz, 15. Oktober 2023


#9 Kulturelle Teilhabe

Identität oder Identifikation? Über das Problem der Zugehörigkeit zu einer Kultur, und warum Versuche, sich darüber zu verständigen, leicht scheitern

Unser Leben ist von Kultur geprägt; wir können daher nur gedeihen, wenn wir in einer Kultur leben; wir entfalten uns nur zum vollen Menschsein, wenn wir mindestens einer Kultur angehören. Aber das muss keine bestimmte Kultur sein. Zu welcher Kultur wir gehören, ist von kontingenten Umständen abhängig. Es hat vor allem damit zu tun, mit welchen Werten wir uns identifzieren. Diese Identifikation kann auf Gefühlen beruhen oder einer rationalen Festlegung.

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#9 Kulturelle Teilhabe

Practicing Cultural Participation in our diverse realms calls for institutional democracy and political commitment within Higher Education. This is key for addressing sustainability.

29. September 2023

Practicing Cultural Participation in our diverse realms calls for institutional democracy and political commitment within Higher Education. This is key for addressing sustainability.

29. September 2023


#9 Kulturelle Teilhabe

«Right for We»

Justice and inequality seem to be difficult to address within current discussions around sustainability. However, sustainability and social inequality are intricately linked. The complexity of the unfolding world attributable to its growing diversity, the manner in which differences of many varieties increasingly co-exist, the challenge of climate crisis, altered living conditions and scenarios of the future asks for the ability to engage with the world. How can we gain experience and overcome the feeling of powerlessness to act against dominant and long established structures? How can we avoid disengagement? How can we acquire a literacy that enables us to understand our embeddedness in social, cultural, natural, environmental and geographical contexts? Our institutions and we as institutional actors have a responsibility to foster Critical Sustainability Literacy and inquire how the arts possibly can contribute.

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#9 Kulturelle Teilhabe

Given the challenges of diversity and sustainability, activism must be seen as an academic activity.

29. September 2023

Given the challenges of diversity and sustainability, activism must be seen as an academic activity.

29. September 2023


#9 Kulturelle Teilhabe

«Right for We»

We are faced with enormous challenges due to climate crisis and social inequalities. As academics and educators, we have to help people deal with these increasing problems. Activism as an academic activity has to be understood as an interdisciplinary practice that produces a “Tipping point” by considering pertinent questions that inevitably confront us with a series of paradoxes. Activism is necessary in way of a disruption that irritates and ultimately strengthens prevailing political and social frameworks. It can take on the task of affecting the inside working of an institution without belonging to it entirely. It exposes weaknesses, shakes up existing orders and, with its actions and ideas, is interested in improving them.

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#9 Kulturelle Teilhabe

We need a new approach to transdisciplinary work with arts practices to address transformative change.

29. September 2023

We need a new approach to transdisciplinary work with arts practices to address transformative change.

29. September 2023


#9 Kulturelle Teilhabe

«Right for We»

Why don’t we act in spite of knowing how we could address multiple environmental crises? How, by applying a cultural perspective, can we criticize the history of ideas that brought us to this moment and think transformative change differently? Through the practice of art and engagement with art, we are able to develop another way of being that addresses the knowledge-action gap. In and through artistic performance, an ecopolitical imagination emerges and through art-science collaboration a shared ecological ontology can be focussed across disciplines.

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#9 Kulturelle Teilhabe

Selbstorganisation und gemeinschaftliche Nutzung von Ressourcen sind Formen kultureller Teilhabe.

06. Juli 2023

Selbstorganisation und gemeinschaftliche Nutzung von Ressourcen sind Formen kultureller Teilhabe.

06. Juli 2023


#9 Kulturelle Teilhabe

Images of Swiss Commons – Fotografische Dokumentation lokaler Praktiken der kollektiven Ressourcennutzung als Projekte der kulturellen Teilhabe

Seit vielen Jahrhunderten werden die lokalen Ressourcen im Val d’Anniviers – unter anderem Wälder, Alpweiden und Wasser – in ausgeklügelten, vielfältigen sozialen Organisationsformen gemeinschaftlich genutzt und gepflegt. Dieses Netz an Organisationen (Bourgeoisies, Consortages, Municipalité(s)) ermöglicht vor allem Einheimischen, zunehmend aber auch Personen von ausserhalb des Tals (wie beispielsweise dem Alppersonal), die Teilhabe an der Gestaltung der Landschaft. Die Landschaft von Anniviers ist also als Ergebnis, ja Produkt historischer und aktueller Praktiken zu lesen. Die Praktiken umfassen sowohl die Tätigkeiten im Terrain als auch das Organisatorisch-Administrative wie beispielsweise die Entscheidungsfindung. Dank ihrer starken Verankerung dienten sie der Talbevölkerung als kulturelle Ressourcen, die die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Transformationen der letzten Jahrzehnte zu gestalten halfen. Das Val d’Anniviers ist eine von vielen Regionen in der Schweiz, in denen sogenannte Commons bis heute eine wichtige Rolle spielen.

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#9 Kulturelle Teilhabe

Der Ausdruck «kulturelle Identität» führt oft in die Irre, weil er mit problematischen Vorstellungen verbunden ist.

Prof. Dr. Ursula Renz, Universität Graz, 15. Oktober 2023

Der Ausdruck «kulturelle Identität» führt oft in die Irre, weil er mit problematischen Vorstellungen verbunden ist.

Prof. Dr. Ursula Renz, Universität Graz, 15. Oktober 2023


#9 Kulturelle Teilhabe

Identität oder Identifikation? Über das Problem der Zugehörigkeit zu einer Kultur, und warum Versuche, sich darüber zu verständigen, leicht scheitern

Der Ausdruck «kulturelle Identität» kann Unterschiedliches meinen. Zum einen die Vorstellung, dass eine bestimmte Kultur zum Wesen eines Menschen gehört. Diese Vorstellung ist aber falsch; Menschen können zwischen Kulturen wechseln und an anderen Kulturen teilhaben. Zum anderen kann auch gemeint sein, dass eine Kultur konstant dieselbe bleibt oder ein bleibendes Wesen hat. Auch diese Vorstellung ist problematisch, denn Kulturen verändern sich dauernd.

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#9 Kulturelle Teilhabe

Für unser Leben brauchen wir Kultur, aber nicht eine bestimmte Kultur.

Prof. Dr. Ursula Renz, Universität Graz, 15. Oktober 2023

Für unser Leben brauchen wir Kultur, aber nicht eine bestimmte Kultur.

Prof. Dr. Ursula Renz, Universität Graz, 15. Oktober 2023


#9 Kulturelle Teilhabe

Identität oder Identifikation? Über das Problem der Zugehörigkeit zu einer Kultur, und warum Versuche, sich darüber zu verständigen, leicht scheitern

Unser Leben ist von Kultur geprägt; wir können daher nur gedeihen, wenn wir in einer Kultur leben; wir entfalten uns nur zum vollen Menschsein, wenn wir mindestens einer Kultur angehören. Aber das muss keine bestimmte Kultur sein. Zu welcher Kultur wir gehören, ist von kontingenten Umständen abhängig. Es hat vor allem damit zu tun, mit welchen Werten wir uns identifzieren. Diese Identifikation kann auf Gefühlen beruhen oder einer rationalen Festlegung.

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#9 Kulturelle Teilhabe

Practicing Cultural Participation in our diverse realms calls for institutional democracy and political commitment within Higher Education. This is key for addressing sustainability.

29. September 2023

Practicing Cultural Participation in our diverse realms calls for institutional democracy and political commitment within Higher Education. This is key for addressing sustainability.

29. September 2023


#9 Kulturelle Teilhabe

«Right for We»

Justice and inequality seem to be difficult to address within current discussions around sustainability. However, sustainability and social inequality are intricately linked. The complexity of the unfolding world attributable to its growing diversity, the manner in which differences of many varieties increasingly co-exist, the challenge of climate crisis, altered living conditions and scenarios of the future asks for the ability to engage with the world. How can we gain experience and overcome the feeling of powerlessness to act against dominant and long established structures? How can we avoid disengagement? How can we acquire a literacy that enables us to understand our embeddedness in social, cultural, natural, environmental and geographical contexts? Our institutions and we as institutional actors have a responsibility to foster Critical Sustainability Literacy and inquire how the arts possibly can contribute.

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#9 Kulturelle Teilhabe

Given the challenges of diversity and sustainability, activism must be seen as an academic activity.

29. September 2023

Given the challenges of diversity and sustainability, activism must be seen as an academic activity.

29. September 2023


#9 Kulturelle Teilhabe

«Right for We»

We are faced with enormous challenges due to climate crisis and social inequalities. As academics and educators, we have to help people deal with these increasing problems. Activism as an academic activity has to be understood as an interdisciplinary practice that produces a “Tipping point” by considering pertinent questions that inevitably confront us with a series of paradoxes. Activism is necessary in way of a disruption that irritates and ultimately strengthens prevailing political and social frameworks. It can take on the task of affecting the inside working of an institution without belonging to it entirely. It exposes weaknesses, shakes up existing orders and, with its actions and ideas, is interested in improving them.

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#9 Kulturelle Teilhabe

We need a new approach to transdisciplinary work with arts practices to address transformative change.

29. September 2023

We need a new approach to transdisciplinary work with arts practices to address transformative change.

29. September 2023


#9 Kulturelle Teilhabe

«Right for We»

Why don’t we act in spite of knowing how we could address multiple environmental crises? How, by applying a cultural perspective, can we criticize the history of ideas that brought us to this moment and think transformative change differently? Through the practice of art and engagement with art, we are able to develop another way of being that addresses the knowledge-action gap. In and through artistic performance, an ecopolitical imagination emerges and through art-science collaboration a shared ecological ontology can be focussed across disciplines.

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#9 Kulturelle Teilhabe

Selbstorganisation und gemeinschaftliche Nutzung von Ressourcen sind Formen kultureller Teilhabe.

06. Juli 2023

Selbstorganisation und gemeinschaftliche Nutzung von Ressourcen sind Formen kultureller Teilhabe.

06. Juli 2023


#9 Kulturelle Teilhabe

Images of Swiss Commons – Fotografische Dokumentation lokaler Praktiken der kollektiven Ressourcennutzung als Projekte der kulturellen Teilhabe

Seit vielen Jahrhunderten werden die lokalen Ressourcen im Val d’Anniviers – unter anderem Wälder, Alpweiden und Wasser – in ausgeklügelten, vielfältigen sozialen Organisationsformen gemeinschaftlich genutzt und gepflegt. Dieses Netz an Organisationen (Bourgeoisies, Consortages, Municipalité(s)) ermöglicht vor allem Einheimischen, zunehmend aber auch Personen von ausserhalb des Tals (wie beispielsweise dem Alppersonal), die Teilhabe an der Gestaltung der Landschaft. Die Landschaft von Anniviers ist also als Ergebnis, ja Produkt historischer und aktueller Praktiken zu lesen. Die Praktiken umfassen sowohl die Tätigkeiten im Terrain als auch das Organisatorisch-Administrative wie beispielsweise die Entscheidungsfindung. Dank ihrer starken Verankerung dienten sie der Talbevölkerung als kulturelle Ressourcen, die die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Transformationen der letzten Jahrzehnte zu gestalten halfen. Das Val d’Anniviers ist eine von vielen Regionen in der Schweiz, in denen sogenannte Commons bis heute eine wichtige Rolle spielen.

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#9 Kulturelle Teilhabe

Les pratiques culturelles auparavant considérée comme amateures devenue un modèle d'affaire pour les plateformes numériques.

02. Juni 2023

Les pratiques culturelles auparavant considérée comme amateures devenue un modèle d'affaire pour les plateformes numériques.

02. Juni 2023


#9 Kulturelle Teilhabe

Participations culturelles numériques ? Promesses et innovations à l’aube du Web 3.0

Que ce soit le blogging culinaire, la création de contenu sur YouTube ou les influenceur·euses, les plateformes numériques contribuent à monétiser des activités de loisir. Il devient peut-être de plus en plus difficile pour des "amataur·trices enrichi·es" d'exister dans des espaces où la concurrence attentionnelle devient plus grande. En revanche, de nouvelles manières de développer une activité professionnelle se dessinent. Les individus s’en saisissent notamment lors des périodes de transition (chômage, réorientation professionnelle, rupture familiale). Ce processus contribue également à transformer ces pratiques. D'une part, il implique une disciplinarisation notamment pour améliorer les contenus et assurer la régularité de leur publication. D'autre part, les plateformes engagent un travail relationnel important pour développer et maintenir une audience.

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#9 Kulturelle Teilhabe

L'adoption, mais aussi le détournement des technologies numériques et les artefacts du Web 3 (blockchains, metaverses, NFT) offrent de nouveaux terrains d'exploration culturelles.

02. Juni 2023

L'adoption, mais aussi le détournement des technologies numériques et les artefacts du Web 3 (blockchains, metaverses, NFT) offrent de nouveaux terrains d'exploration culturelles.

02. Juni 2023


#9 Kulturelle Teilhabe

Participations culturelles numériques ? Promesses et innovations à l’aube du Web 3.0

De très nombreux artistes et créateur·trices de contenus s'emparent de ces technologies. Leurs appropriations sont complexes et plurielles. Les acteur·trices des mondes culturels restent critiques et proposent des formes de détournement et de réappropriation de ces dispositifs qui contribuent à constituer de nouveaux collectifs. À ce titre, ces expérimentations culturelles et artistiques donnent lieu à de nouveaux usages et enrichissent la compréhension des technologies, en même temps qu'elles perpétuent - en les renouvelant - les questions posées à l'art et à la culture. De ce point de vue, la culture numérique est devenue un élément indispensable du débat sur les technologies digitales.

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#9 Kulturelle Teilhabe

La participation culturelle est une façon de lutter, peut-être idéaliste, contre les injustices et une voie pour dépasser les discours de fracture.

27. April 2023

La participation culturelle est une façon de lutter, peut-être idéaliste, contre les injustices et une voie pour dépasser les discours de fracture.

27. April 2023


#9 Kulturelle Teilhabe

D’où tu causes ?

La dénonciation de la perpétuation d’un système structurel de domination envers des groupes de populations racialisées ou marginalisées, en Occident, fonde différents types de discours. Les plus militants, à partir de critères intersectionnels, questionnent la possibilité d’une collaboration interculturelle, puisque celle-ci s’évalue en fonction de l’origine de l’énonciateur. Face à des contextes réels de contrainte et d’exclusion, quelles sont les voix-voies à imaginer pour dépasser les discours de fracture et fonder des partenariats ? La participation culturelle peut être une réponse au désir d’« apaiser les polarités sociales » et une façon de légitimer un partage des expériences et des savoirs.

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#9 Kulturelle Teilhabe

La conjonction de la double expertise – celle des locuteurs et celle des chercheurs – est un élément essentiel de la recherche linguistique depuis plus d’un siècle.

23. März 2023

La conjonction de la double expertise – celle des locuteurs et celle des chercheurs – est un élément essentiel de la recherche linguistique depuis plus d’un siècle.

23. März 2023


#9 Kulturelle Teilhabe

Chercher la langue. L’enquête linguistique à Neuchâtel du début du 20e siècle à nos jours

La recherche en linguistique par le biais d’enquêtes se base sur une relation étroite entre chercheurs et utilisateurs de la langue. À Neuchâtel, ce dialogue a débuté il y a plus d’un siècle et se poursuit avec des projets d’étude de la langue régionale de grande ampleur.

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#9 Kulturelle Teilhabe

En 1900 déjà, des linguistes s’inquiétaient de la richesse linguistique de la Suisse romande.

23. März 2023

En 1900 déjà, des linguistes s’inquiétaient de la richesse linguistique de la Suisse romande.

23. März 2023


#9 Kulturelle Teilhabe

Chercher la langue. L’enquête linguistique à Neuchâtel du début du 20e siècle à nos jours

En 1900, à une époque où la mobilité individuelle était réduite et où la communication se limitait au courrier postal et au bouche-à-oreille, trois linguistes suisses ont procédé à une grande enquête pour récolter rapidement et le plus largement possible les dialectes romands en train de disparaître. Celle-ci a été réalisée par correspondance auprès de plus de 200 personnes réparties sur toute la Suisse romande et s’est étendue sur onze ans.

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#9 Kulturelle Teilhabe

Die Provenienzforschung ist selbst zum Ausstellungsgegenstand geworden.

15. September 2022

Die Provenienzforschung ist selbst zum Ausstellungsgegenstand geworden.

15. September 2022


#9 Kulturelle Teilhabe

Going Global: New Challenges in the Field of Provenance Research

Wie sollen wir mit Kunstwerken und ethnographischen Objekten umgehen, die während der Kolonialzeit in europäische Sammlungen aufgenommen wurden? Die Provenienzforschung spielt eine immer wichtigere Rolle. Sie ist über akademische Kreise hinaus zum Diskussionsthema geworden und damit auch für Museumsbesucher·innen von grosser Bedeutung. Dieses wachsende Interesse an der Biografie von Objekten und an der Translokation von Kunstwerken über nationale und kulturelle Grenzen hinweg hat aus der Provenienzforschung einen eigenen Ausstellungsgegenstand gemacht, wie mehrere Fallbeispiele im Rahmen des Workshops aufzeigten.

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#9 Kulturelle Teilhabe

Die kulturelle Teilhabe der Bevölkerung ist entscheidend, gerade wenn es um Objekte aus kolonialen Kontexten geht.

15. September 2022

Die kulturelle Teilhabe der Bevölkerung ist entscheidend, gerade wenn es um Objekte aus kolonialen Kontexten geht.

15. September 2022


#9 Kulturelle Teilhabe

Going Global: New Challenges in the Field of Provenance Research

Beim Graduate-Workshop «Going Global: New Challenges in the Field of Provenance Research» diskutierte das Schweizerische Museum für Glasmalerei und Glaskunst mit seinen Besucher·innen über aktuelle Forschungsfragen zur Provenienz von Objekten aus kolonialen Kontexten. Das Ziel des Workshops war, die Öffentlichkeit in diese Forschung einzubeziehen und dafür zu sensibilisieren, dass ein Grossteil der Objekte in westlichen Sammlungen ursprünglich für andere Räume konzipiert wurde und als direkte Folge von bewaffneten Konflikten oder territorialen Besetzungen zur Kolonialzeit Eingang in die europäischen Museen fanden. Deshalb ist es entscheidend, dass Kunsthistoriker·innen, Archäolog·innen und Museumsfachpersonen sich für eine Intensivierung und Vertiefung der Forschung in diesem Bereich einsetzen.

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#9 Kulturelle Teilhabe

Die Universitäten bieten jungen Forschenden die Möglichkeit, Fragen der Provenienz theoretisch zu reflektieren.

15. September 2022

Die Universitäten bieten jungen Forschenden die Möglichkeit, Fragen der Provenienz theoretisch zu reflektieren.

15. September 2022


#9 Kulturelle Teilhabe

Going Global: New Challenges in the Field of Provenance Research

Insbesondere seit dem Bericht von Bénédicte Savoy und Felwine Sarr aus dem Jahr 2018 über die Restitution von afrikanischen Kulturgütern in französischen Sammlungen wurde die Provenienzforschung um einen wichtigen Aspekt im Zusammenhang mit kolonialen Kontexten erweitert. Diese bildet nicht mehr nur eine Hauptaktivität von Museen, sondern hat in den letzten Jahren auch in der Wissenschaft stark an Bedeutung gewonnen. In Zusammenarbeit mit den Museen eröffnen die Universitäten den Forschenden theoretische Reflexionen über Fragen der Provenienz und stellen zugleich praxisorientierte Bezüge her. In diesem Zusammenhang bieten Workshops wie jener des Vitromuseums jungen internationalen Forschenden einen Ort der Erfahrung, der Begegnung, des Austausches, der Netzwerkbildung und der Diskussion über die vielfältigen Facetten des materiellen und immateriellen Kulturerbes in einem globalen sozialen Kontext, während sie das Thema zugleich einem grösseren Publikum zugänglich machen.

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#8 Verantwortungsvoller(-loser) Konsum

«Theater ist ein wirkmächtiges Instrument, um auf individueller Ebene über den Klimawandel und unseren (un)verantwortungsvollen Konsum nachzudenken.»

Rachel Nisbet, Environmental humanist, 12. Mai 2022

«Theater ist ein wirkmächtiges Instrument, um auf individueller Ebene über den Klimawandel und unseren (un)verantwortungsvollen Konsum nachzudenken.»

Rachel Nisbet, Environmental humanist, 12. Mai 2022


#8 Verantwortungsvoller(-loser) Konsum

Séisme - Parlons climat, parlons arbres

Ein Kind in eine Welt bringen, in der die Ressourcen zur Neige gehen? Noch mehr CO2-Emissionen ausstossen? Die Auszüge aus Duncan Macmillans «Lungs», die von Schauspielerinnen und Schauspielern der Schauspielschule Serge Martin gelesen wurden, liessen das Publikum in die Intimsphäre eines jungen Paares eintauchen.

Die Aufführung löste Emotionen und Eindrücke aus, die das Publikum anschliessend dokumentierte: «Erschreckend, relevant, erschütternd, realistisch, schockierend, deprimierend», war auf der Leinwand zu lesen. Die Erfahrung regte weitere Überlegungen zur Rolle bestimmter narrativer Medien wie des Theaters beim Umgang mit Fragestellungen an, die der Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit aufwirft, zum Beispiel im Zusammenhang mit individuellen Konsummustern.

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#8 Verantwortungsvoller(-loser) Konsum

«Es gibt nichts Unbelebteres als einen Rasen»

Mathieu Fontaine, Landschaftsarchitekt, 12. Mai 2022

«Es gibt nichts Unbelebteres als einen Rasen»

Mathieu Fontaine, Landschaftsarchitekt, 12. Mai 2022


#8 Verantwortungsvoller(-loser) Konsum

Séisme - Parlons climat, parlons arbres

Das CERN ist nicht nur ein aussergewöhnlicher Ort für die wissenschaftliche Forschung, sondern auch eine Lunge der Biodiversität. Mathieu Fontaine, Verantwortlicher für Grünflächen und Biodiversität am CERN, gab einen Einblick in die Aktivitäten am Standort, die darauf abzielen, einen der am besten erhaltenen Naturräume in Genf zu pflegen und zu entwickeln. Für ihn ist es entscheidend, die Wahrnehmung von Grünflächen zu verändern: Es gibt nichts Unbelebteres als einen Rasen, auch wenn dieser auf den ersten Blick viel sauberer und damit begehrenswerter aussieht. Im Gegenteil, eine Grünfläche mit wildem Aussehen ist für die Biodiversität besser.

Auf dem CERN-Gelände wird zum Beispiel spät gemäht: Dabei lässt man die Wiesen wachsen, bevor man sie mäht, damit sie blühen können. Das hohe Gras ermöglicht es Vögeln zu fressen, Samen zu säen und Bienen ihre Bestäubungsarbeit zu leisten. Ein echter Vorteil für die Biodiversität, die unter den (un)verantwortlichen menschlichen Konsummustern leidet.

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#8 Verantwortungsvoller(-loser) Konsum

Entwaldung ist zu 93 Prozent landwirtschaftlichen Ursprungs.

12. Mai 2022

Entwaldung ist zu 93 Prozent landwirtschaftlichen Ursprungs.

12. Mai 2022


#8 Verantwortungsvoller(-loser) Konsum

Séisme - Parlons climat, parlons arbres

Der Videoclip der International Rain Water Management Alliance zum Thema Bäume lenkte den Blick des Publikums auf die Beziehung zwischen unserem Konsumverhalten und der Entwaldung. Ein Agroforstwirtschaftsprojekt mit Bauern aus dem Senegal zeigte, wie die Pflanzung von Bäumen auf einem landwirtschaftlichen Anwesen die Aktivitäten auf dem Gelände verbesserte und die Landschaft positiv beeinflusste. Nach einem Austausch mit dem Publikum verliessen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den majestätischen Saal des CERN mit einem Baum, den sie pflanzen konnten: als symbolische Handlung für die Natur und Biodiversität und um auch ausserhalb der Wände des CERN weiterhin über Bäume zu sprechen.

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#7 Wissensorte

The archive, never neutral and the product of power relations, is an important resource for remembering the past.

22. November 2021

The archive, never neutral and the product of power relations, is an important resource for remembering the past.

22. November 2021


#7 Wissensorte

Artist Talk: Unsettling (Y)our Gaze and Decolonizing the Archive

In this artist talk, Namibian visual artist Vitjitua Ndjiharine provided insights into her artistic practices and experiences working with colonial photographic archives. Through her art she works to dissect the visual legacy of colonialism by physically cutting up photographic subjects and pasting them in different contexts. This process aims to question the formal and conceptual limits of colonial photography while allowing space for new narratives to emerge. With new and re-imagined contexts, the archive becomes a site of transformation, resistance, and disruption.

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#8 Verantwortungsvoller(-loser) Konsum

Luxus ist in der Architektur in vielen Formen präsent. Die Architektur steht damit exemplarisch für die Mehrdeutigkeit und Multivalenz der Umwelt, die wir uns künstlich und künstlerisch schaffen.

19. November 2021

Luxus ist in der Architektur in vielen Formen präsent. Die Architektur steht damit exemplarisch für die Mehrdeutigkeit und Multivalenz der Umwelt, die wir uns künstlich und künstlerisch schaffen.

19. November 2021


#8 Verantwortungsvoller(-loser) Konsum

Luxury? The (Mis-)Use of Our Built Environment

In der Architektur und speziell im Luxussegment ist der Übergang von Nutzung und Verschwendung von Materialien und Prozessen fliessend und von Interdependenzen geprägt. Der Anlass rückte vier Themen ins Zentrum, welche die Ausdrucksweise, Funktion und Bedeutung von architektonischem Luxus von der Aufklärung bis heute geprägt haben: das Verhältnis zwischen Notwendigkeit und Nutzen, die problematische Rolle der Industrialisierung im Bauwesen, die Spannung zwischen architektonischen Objekten und gebautem Raum und die daraus resultierende Frage nach dem (un)verantwortlichen Verbrauch von materiellen und räumlichen Ressourcen.

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#7 Wissensorte

An «Wissensorten» ist Wissen gleich einem Suppenwürfel verdichtet. Dies findet sich bei Weitem nicht nur in Bibliotheken und Archiven, sondern auch an unerwarteten Orten wie historischen Wohnhäusern in Zürich.

13. November 2021

An «Wissensorten» ist Wissen gleich einem Suppenwürfel verdichtet. Dies findet sich bei Weitem nicht nur in Bibliotheken und Archiven, sondern auch an unerwarteten Orten wie historischen Wohnhäusern in Zürich.

13. November 2021


#7 Wissensorte

«Wissensorte» – Die Sammlung Hallwil und die jüdischen Wandmalereien an der Brunngasse 8

Wer «Wissensorte» hört, denkt unmittelbar an Bibliotheken und Archive. Die Veranstaltung vom 13. November 2021 wollte aufzeigen, dass es weitere Orte gibt, an denen Wissen verdichtet ist. Sie griff drei davon heraus: Die Sammlung Hallwil, die 1912 als Geschenk der Gräfin Wilhelmina von Hallwyl an das Landesmuseum kam, die Balkendecke aus dem Haus zum Loch in Zürich, die 1306 mit 152 Wappen bemalt worden war sowie die jüdischen Wandmalereien aus dem frühen 14. Jahrhundert im Haus Brunngasse 8, ebenfalls in Zürich.

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#8 Verantwortungsvoller(-loser) Konsum

While production and consumption generally decelerated in the wake of Covid-19, the destruction of the rainforest in some Latin American countries continued unhindered.

11. November 2021

While production and consumption generally decelerated in the wake of Covid-19, the destruction of the rainforest in some Latin American countries continued unhindered.

11. November 2021


#8 Verantwortungsvoller(-loser) Konsum

Consuming the City: Cultures of Consumption in Latin America

Since the 1980s, an economic and development model has been pursued that has increasingly displaced indigenous communities and small producers by strengthening agrobusiness. In the course of this development, some of Latin America’s nations rose to become important economic powers. As a result, especially in the last decades, the middle classes in many Latin American countries have grown, giving thousands of people new opportunities for consumption.

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#8 Verantwortungsvoller(-loser) Konsum

«The life, work, and writings of Roger Casement […] comprise a substantial repository of knowledge for activists and teachers concerned with peace, social justice, and tolerance in today’s world.»

Patrick Cannon, Political scientist, 25. Oktober 2021

«The life, work, and writings of Roger Casement […] comprise a substantial repository of knowledge for activists and teachers concerned with peace, social justice, and tolerance in today’s world.»

Patrick Cannon, Political scientist, 25. Oktober 2021


#8 Verantwortungsvoller(-loser) Konsum

Produktionsketten sprengen: Roger Casement und das Sichtbarmachen von Ausbeutung

Aus: Patrick Cannon, Peace Review: A Journal of Social Justice 24 (2012): 227.

Transparenz und das Sichtbarmachen von Ungerechtigkeiten in globalen Produktionsketten ist eine Grundvoraussetzung für verantwortungsvollen Konsum. Eine historische Figur, die in diesem Bereich Pionierarbeit leistete, war Roger Casement. Mit seinen Berichten über die brutale Ausbeutung der lokalen Bevölkerung bei der Kautschukgewinnung im Kongo und in der Putumayo-Region in Südamerika (1904 und 1911) leistete er einen zentralen Beitrag zur Infragestellung der kolonialen Produktionsverhältnisse. Anhand dieses historischen Fallbeispiels wurden an der Veranstaltung vom 25. Oktober 2021 die zentralen Mechanismen und Voraussetzungen für wirkungsvolle Aufklärungsarbeit herausgearbeitet.

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#8 Verantwortungsvoller(-loser) Konsum

We urgently need narratives and visions of a future that is desirable, sustainable and practically achievable.

18. Oktober 2021

We urgently need narratives and visions of a future that is desirable, sustainable and practically achievable.

18. Oktober 2021


#8 Verantwortungsvoller(-loser) Konsum

Apocalypse, Utopia and Ernest Callenbach's Vision of an Ecological Future

Contemporary society and popular culture are permeated by narratives of catastrophe and apocalypse, and understandably so, given the direction we are heading in terms of climate change, excessive resource extraction and consumption, and unrestrained waste. While fictional disaster narratives may have once served to raise alarm and awareness of environmental issues, currently they contribute to a growing sense of fatalism and despair about changing course, evolving new behaviors and lifestyle practices and actually improving our lives in any meaningful way. What is urgently needed now are narratives and visions of a future that is desirable, sustainable and practically achievable. One such narrative was written in the mid-1970s and influenced a generation of activists, even allegedly inspiring the first Green Party in Germany, and remains as relevant and exciting today: Ernest Callenbach’s Ecotopia.

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#8 Verantwortungsvoller(-loser) Konsum

In der idealen Marktwirtschaft sollte sich nachhaltiger Konsum von selbst einstellen, wenn Kostenwahrheit und Verursacherprinzip gelten.

31. August 2021

In der idealen Marktwirtschaft sollte sich nachhaltiger Konsum von selbst einstellen, wenn Kostenwahrheit und Verursacherprinzip gelten.

31. August 2021


#8 Verantwortungsvoller(-loser) Konsum

Verantwortungsvoller Konsum: Müssen wir die Software wechseln?

Im Preis für ein Gut wären dann sämtliche Kosten enthalten, also auch die Verknappung von Ressourcen durch die Produktion sowie Kosten durch aktuelle und zukünftige Schäden an Umwelt und Gesundheit. Tragen würden diese Kosten die Verursacher, also jene, die in allen Phasen der Herstellung bis und mit dem Konsum profitieren und für (Folge-)Schäden verantwortlich sind. Gerade zukünftige oder indirekte Umweltschäden sind jedoch meist nicht in den Preisen enthalten. Und es gibt viele Bereiche, in denen Kosten nicht allein durch die Verursacher getragen werden.

Wäre die Lösung also einfach, das Wirtschaftsmodell so zu korrigieren, dass Kostenwahrheit und Verursacherprinzip herrschen? In der Theorie schon, meinte Dirk Niepelt von der Gesellschaft für Volkswirtschaft und Statistik. In der Praxis sei dies allerdings schwierig durchzusetzen, da im politischen Prozess Rücksicht auf verschiedene Interessengruppen Rücksicht notwendig sei.

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#8 Verantwortungsvoller(-loser) Konsum

Unternehmen und Politik können Konsumentscheidung über «Nudges» wie Verpackungsdesign, Platzierung im Supermarkt oder einen Index für Reparabilität beeinflussen.

31. August 2021

Unternehmen und Politik können Konsumentscheidung über «Nudges» wie Verpackungsdesign, Platzierung im Supermarkt oder einen Index für Reparabilität beeinflussen.

31. August 2021


#8 Verantwortungsvoller(-loser) Konsum

Verantwortungsvoller Konsum: Müssen wir die Software wechseln?

Die Akzeptanzprobleme, welche Kostenwahrheit und Verursacherprinzip in der Politik haben, belasten die Instrumente der Verhaltensökonomie weit weniger. Zwar geht auch die Verhaltensökonomie von rationalen, nutzenmaximierenden Unternehmen aus. Der Konsument gilt dabei aber als nur begrenzt rational, wie Verhaltensökonom Luis Santo Pinto erläuterte. Konsumentscheidungen können somit durch andere Faktoren als den Preis beeinflusst werden. Unternehmen und Politik können diese Faktoren über sogenannte Nudges beeinflussen, beispielsweise durch Marketingentscheidungen wie Verpackungsdesign, Labelling, Produktplatzierung oder durch Deklarationsvorschriften wie Nährwertskalen, Warnhinweise oder Reparabilitätsindizes (wie gut kann ein Produkt repariert werden, z.B. durch den Austausch defekter Teile?).

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#8 Verantwortungsvoller(-loser) Konsum

Beim Konsum bestimmt nicht nur die Nachfrage das Angebot, sondern auch das Angebot – und insbesondere dessen Darstellung – die Nachfrage.

31. August 2021

Beim Konsum bestimmt nicht nur die Nachfrage das Angebot, sondern auch das Angebot – und insbesondere dessen Darstellung – die Nachfrage.

31. August 2021


#8 Verantwortungsvoller(-loser) Konsum

Verantwortungsvoller Konsum: Müssen wir die Software wechseln?

Auch aus Sicht des Konsumentenschutzes ist klar, dass das Angebot und insbesondere seine Darstellung die Nachfrage ebenso beeinflussen wie umgekehrt die Nachfrage das Angebot. Konsumetinnenvertreterin und Nationalrätin Sophie Michaud Gigon (Grüne, VD) wies auf das Beispiel der importierten Erdbeeren hin, die im Februar in Supermärkten verfügbar sind, wogegen der Westschweizer Konsumentenverband eine Kampagne lanciert hat («Ramène ta fraise»). Konsument·innen würden sich bereits seit den 70er-Jahren für die Umweltfolgen ihres Konsums interessieren, betont sie. Sie identifizierte denn auch die Untervertretung der Konsumenten in politischen Entscheidungsprozessen und den Mangel an transparenter, einfach zugänglicher Information als zentrale Hemmnisse für verantwortungsvollen Konsum. S. Michaud Gigon sprach sich für die Kreislaufwirtschaft aus und forderte beispielsweise einen Reparabilitätsindex, wie ihn Frankreich bereits kennt, damit Konsumentinnen informierte Entscheidungen treffen können.

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#7 Wissensorte

Universitäten, Schulen, Gerichte, Kirchen und Klöster bildeten im Spätmittelalter wichtige Wissenshubs der gelehrten und fachkundigen Eidgenossenschaft.

23. Oktober 2020

Universitäten, Schulen, Gerichte, Kirchen und Klöster bildeten im Spätmittelalter wichtige Wissenshubs der gelehrten und fachkundigen Eidgenossenschaft.

23. Oktober 2020


#7 Wissensorte

Wissensorte als Wissenshubs der gelehrten Eidgenossenschaft (1400–1800)

Das Forschungsprojekt Repertorium Academicum (REPAC), das am Historischen Institut der Universität Bern betrieben wird, visualisiert u.a. für das Gebiet der Alten Eidgenossenschaft die Lebenswege von Personen, die an einer Universität Wissen erworben hatten (1250–1550). Die Spuren ihrer Wissensverbreitung zeichnet das Projekt anhand der biographischen Stationen nach, wodurch Wissensräume digital rekonstruiert werden können. In diesen Räumen treffen wir auf Wissensorte, die als zentrale oder periphere Wissenshubs funktionierten. Neben den Universitäten zählen hierzu etwa Schulen, Gerichte, Kirchen und Klöster. Die Bedeutung der Wissenshubs kann das REPAC mit Visualisierungen (Karten, Netzwerke, Zeitreihen) auf eindrückliche und nachvollziehbare Weise sichtbar machen.

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#6 Raum

Die Schweizer Landschaft ist ein Sehnsuchtsort, der an reiche Touristen aus der ganzen Welt verkauft wird. Zugleich wird die Schweiz zunehmend zur «gated community».

15. November 2019

Die Schweizer Landschaft ist ein Sehnsuchtsort, der an reiche Touristen aus der ganzen Welt verkauft wird. Zugleich wird die Schweiz zunehmend zur «gated community».

15. November 2019


#6 Raum

Eldorado – die Schweizer Landschaft zwischen Sehnsuchtsort und Gated Community

Die globalen Entscheidungsträger leben in einer grünen und lokal nachhaltigen und angenehmen Umgebung, während sie mit ihrem Lebensstil soziale Ungerechtigkeit und ökologische Krisen anderswo auf dem Planeten verursachen. Der paradigmatische Fall dafür ist die Schweiz und ihre «heilen» urbanen und ländlichen Bilderbuch-Landschaften. Die Schweizer Landschaft ist ein Sehnsuchtsort, welcher an reiche Touristen aus der ganzen Welt verkauft wird, und der internationale Konzerne und ihre gut bezahlten Angestellten anzieht. Gleichzeitig wird die Schweiz zunehmend zu einer «gated community», welche sich gegenüber Flüchtlingen, Ausländern und kritischen Fragen zu Geschäftspraktiken verschliesst.

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#6 Raum

Bauliche Veränderungen werden von der Bevölkerung nur akzeptiert, wenn sie transparent gestaltet, die Anwohner einbezogen und deren Bedürfnisse berücksichtigt werden.

31. August 2019

Bauliche Veränderungen werden von der Bevölkerung nur akzeptiert, wenn sie transparent gestaltet, die Anwohner einbezogen und deren Bedürfnisse berücksichtigt werden.

31. August 2019


#6 Raum

Freiburg mit anderen Augen sehen. Das bauliche und das audiovisuelle Erbe

Ein über die Jahrhunderte gewachsener Ort bietet Geborgenheit, stiftet Identität, ist Heimat. Veränderungen dieses Raums können bedrohlich wirken. Heute ist der Ruf nach Verdichtung allgegenwärtig, er ist dem Bevölkerungs- und Siedlungswachstum und den knappen Landreserven geschuldet. Bauliche Veränderungen werden von der Bevölkerung nur akzeptiert, wenn sie transparent gestaltet, die Anwohner einbezogen und deren Bedürfnisse berücksichtigt werden. Die Raumplanung muss sich diesen Herausforderungen stellen. Von der spätmittelalterlichen Mauer und den Türmen der Stadt Freiburg kann man die Veränderungen im Stadtbild wahrnehmen. Altes zu bewahren und Neues zuzulassen ist wichtig, ebenso wichtig ist es, die Veränderungen beispielsweise als audiovisuelle Dokumente zu erhalten.

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#6 Raum

Die bischöfliche Residenz Tourbillon, die Kirchenburg Valeria und die Savoyerburg Montorge sind steingewordene Symbole der territorialen Auseinandersetzungen im Wallis des Spätmittelalters.

22. Juni 2019

Die bischöfliche Residenz Tourbillon, die Kirchenburg Valeria und die Savoyerburg Montorge sind steingewordene Symbole der territorialen Auseinandersetzungen im Wallis des Spätmittelalters.

22. Juni 2019


#6 Raum

Die Burgen von Sitten - raumbestimmende Symbole des territorialen Anspruches

Vergleichbar den Kreuzritterburgen des Mittelmeerraumes beherrschen die mittelalterlichen Burganlagen von Sitten die Landschaft und prägen heute noch die monumentale Landschaft des Rhonetals entschieden mit.
2019 gab die Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte einen Führer zu den Sittener Burganlagen heraus. Autor Patrick Elsig, Leiter des Geschichtsmuseums Wallis, stellte am 22. Juni Valeria auf Französisch vor, mit Blick auf die befestigte Umgebung. Sophie Providoli, Kunsthistorikerin, stellte das Schloss auf Deutsch vor.

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#6 Raum

The sound dimension of the theatrical experience has always been central in Western performance culture.

13. Juni 2019

The sound dimension of the theatrical experience has always been central in Western performance culture.

13. Juni 2019


#6 Raum

Theatre of sounds. Theatrical and territorial acoustic spaces

This is strongly tied to an important tradition of prose that has often defined its main development but has not been adequately taken into account with respect to its influences on creative and dramaturgical processes. A research project on sounds in the theater has found fertile ground at the Accademia Teatro Dimitri both in reflections on the soundscape of physical theater (Quadri, 2017) and through projects investigating comedy, music, and sound effects, that the musicologist Anna Stoll Knecht has launched in 2019 («Music and Clowning in Europe, 20th-21st Centuries»).

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#5 Kulturerbe total

Guter Städtebau sollte stets von den öffentlichen Räumen ausgehen. In der Schweiz ist dies seit den 1950er-Jahren nicht mehr der Fall.

18. September 2018

Guter Städtebau sollte stets von den öffentlichen Räumen ausgehen. In der Schweiz ist dies seit den 1950er-Jahren nicht mehr der Fall.

18. September 2018


#5 Kulturerbe total

Novartis Campus: Fördert Architektur Innovation?

Aus: Bericht von Boris Schibler, in: Kulturerbe total (2019). https://doi.org/10.5281/zenodo.3351489

Unsere Lebensqualität hängt stark mit unserer gebauten Umwelt zusammen. Ob wir uns an einem Ort wohlfühlen, hängt wesentlich von dessen Gestalt ab. Der halbtägige Anlass auf dem Campus des Pharmakonzerns Novartis in Basel wollte ausloten, mit welchen Mitteln eine qualitätvolle Umgebung geschaffen werden kann. Hier wurde auf die Wichtigkeit des Baubestands für die urbane Dramaturgie hingewiesen sowie auf die Tatsache, dass guter Städtebau eigentlich stets von den öffentlichen Räumen ausgehen sollte – was in der Schweiz aber seit den 1950er-Jahren nicht mehr der Fall ist. Auf dem Novartis Campus wurde diese Tradition aufgenommen.

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#5 Kulturerbe total

In der Schweiz werden noch nicht genügend Mittel in die Überlieferung von immateriellen Kulturgütern investiert.

08. September 2018

In der Schweiz werden noch nicht genügend Mittel in die Überlieferung von immateriellen Kulturgütern investiert.

08. September 2018


#5 Kulturerbe total

Kolloquium: Orte der Versicherung / Versickerung: Auswählen – sichern – erschliessen – publik machen

Aus: Bericht von Ursula Ganz-Blättler, in: Kulturerbe total (2019). http://doi.org/10.5281/zenodo.3351489

Es lässt sich festhalten, dass in der Schweiz (noch) nicht wirklich genügend Mittel in die Überlieferung – und in die zum Finden und Nutzen notwendige Bereitstellung von Metadaten – hinsichtlich der sogenannt immateriellen Kulturgüter investiert wird. Positiv formuliert: Das Nachdenken über neue Ressourcen kultureller (und kommunikativer) Gedächtnisformen ist ein Anfang.

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#5 Kulturerbe total

«Die Bedeutung des Gotthards wurde lange überschätzt. Bis ins 19. Jahrhundert überquerten ihn im Durchschnitt nicht mehr als drei Säumer pro Tag.»

Georg Kreis, Historiker, 07. September 2018

«Die Bedeutung des Gotthards wurde lange überschätzt. Bis ins 19. Jahrhundert überquerten ihn im Durchschnitt nicht mehr als drei Säumer pro Tag.»

Georg Kreis, Historiker, 07. September 2018


#5 Kulturerbe total

Gotthard: Passage und Symbol im Wandel

Aussage von Georg Kreis aus: Bericht von Ursula Merz, in: Kulturerbe total (2019). https://doi.org/10.5281/zenodo.3351489

Der Historiker Georg Kreis sprach über die reale und die symbolische Bedeutung des Gotthards als Pass und Transitweg, als Sperre und Bollwerk: «Der Gotthard wurde erst spät, gegen Ende des 19. Jahrhunderts, dann aber umso heftiger zum mythisch aufgeladenen Zentrum. Dazu gehörte, dass die Bedeutung des Gotthards für die Entstehung der Eidgenossenschaft überschätzt wurde. Wie der Luzerner Historiker Fritz Blarer errechnete, beschränkte sich der Jahresdurchschnitt der Säumerei auf etwa drei Maultiere pro Tag. Sicher ist dagegen, dass der Übergang vom Saumpfad zur Fahrstrasse einen Quantensprung bedeutete, dass die bereits bestehende Schweiz durch die 1882 in Betrieb genommene Eisenbahnlinie eine wichtige Stärkung sowohl in materieller wie in identitärer Hinsicht erfuhr. Schon im ersten Betriebsjahr wurden alle Erwartungen übertroffen: eine Million Reisende und 450 000 Tonnen Güter.»

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#5 Kulturerbe total

«Bücher, ein Ort, ein Schrank. Das sind die drei Voraussetzungen für eine Bibliothek. Daraus ergibt sich die Möglichkeit einer zielgerichteten (Wissens)Ordnung.»

Werner Oechslin, Architekturhistoriker, 16. Februar 2018

«Bücher, ein Ort, ein Schrank. Das sind die drei Voraussetzungen für eine Bibliothek. Daraus ergibt sich die Möglichkeit einer zielgerichteten (Wissens)Ordnung.»

Werner Oechslin, Architekturhistoriker, 16. Februar 2018


#5 Kulturerbe total

Die Bibliothek als Wissensform

Aus: Bericht von Werner Oechslin, in: Kulturerbe total (2019). https://doi.org/10.5281/zenodo.3351489

Eine Bibliothek ist ein Gebilde, das auf Dauer angelegt ist. Ihre ureigenste Funktion ist es, uns zu überleben. Sie stiftet Gedächtnis und sie erhält die Erinnerung, indem sie den Büchern einen sicheren Ort gewährt. Sie stellt zudem dieses gesammelte Wissen dar, und zwar so, dass es möglichst ohne Umschweife, «auf einen Blick», erfahrbar wird.

Bücher sind, wie es der alte griechische Begriff der «biblio-thek» sagt, auf irgendeine Art in einem ‹Behältnis› aufgestellt oder eben auch aufbewahrt. Justus Lipsius hatte für eine Bibliothek drei Dinge vorausgesetzt: die Bücher, einen Ort und den Schrank («armarium»). Damit kann man Ordnungen erstellen, in denen sich das Vor-Wissen abbildet, und die sich stets in Bewegung befinden, weil sich Einsichten vermehren und auch verändern. Und es ist unschwer einzusehen und nachzuvollziehen, dass aus dieser Notwendigkeit einer irgendwie geordneten Aufstellung sehr schnell die Möglichkeit einer gezielten, beabsichtigten Ordnung entsteht.

Auf diese Weise wird die Bibliothek zum Instrument einer Wissensordnung, als die sie dann auch kulturgeschichtlich ihre Bedeutung gewonnen und konsolidiert hat. Sie ist eine Wissensform par excellence, in der das Wissen nicht nur symbolhaft abstrakt, sondern durch die Bücher selbst konkret gegeben und versammelt ist.

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#4 Islam in der Schweiz

«Der öffentliche Raum ist nicht neutral, sondern auch durch die christliche Religion und Kultur vorgeprägt, ein verengter Raum also.»

Rifa’at Lenzi, Islamwissenschaftlerin, 27. November 2017

«Der öffentliche Raum ist nicht neutral, sondern auch durch die christliche Religion und Kultur vorgeprägt, ein verengter Raum also.»

Rifa’at Lenzi, Islamwissenschaftlerin, 27. November 2017


#4 Islam in der Schweiz

Moscheebau und Moscheebauten in der Schweiz

Aus: Islam in der Schweiz (2018), S. 50. https://doi.org/10.5281/zenodo.1321946

Rifa’at Lenzi sieht seit 2009 eine Verschärfung der öffentlichen Debatten über den Islam. Es sei ein grundlegendes Problem der Wahrnehmung, den öffentlichen Raum als einen neutralen Ort zu begreifen; vielmehr handele es sich um einen verengten Raum, der zum Teil durch die christliche Religion und Kultur geprägt sei. Dieser schon vorgegebene öffentliche Raum kollidiere mit dem Wunsch der Musliminnen und Muslime nach öffentlicher Anerkennung. Das insgesamt immer stärker werdende Phänomen einer «Ethnisierung» der Muslime führe auf muslimischer Seite zu einem doppelten Phänomen: einerseits Rückzug, andererseits kompromisslose Positionen bis zu Radikalisierung.

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#4 Islam in der Schweiz

Religiöse Autorität ist selten eindeutig vorgegeben. Sie wird erst in Gemeinden, informellen Netzwerken und gesellschaftlichen Debatten ausgehandelt.

23. Oktober 2017

Religiöse Autorität ist selten eindeutig vorgegeben. Sie wird erst in Gemeinden, informellen Netzwerken und gesellschaftlichen Debatten ausgehandelt.

23. Oktober 2017


#4 Islam in der Schweiz

Wer spricht für den Islam in der Schweiz? Im Spannungsfeld von Alltag und Ansprüchen

Aus: Islam in der Schweiz (2018). https://doi.org/10.5281/zenodo.1321946

Muslime in der Schweiz werden aus Sicht der Gesamtgesellschaft und der Medien oft als ein Block wahrgenommen. Die innermuslimische Vielfalt wird dabei höchstens in Ansätzen sichtbar. Die Frage, wer für den Islam sprechen darf, ist komplex. Imame beispielsweise sind zwar wichtige Funktionsträger, aber bei weitem nicht die einzigen Personen, die bei Musliminnen und Muslimen als religiöse Autoritäten gelten können.

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#4 Islam in der Schweiz

«Weder der Staat noch die Gesellschaft kann von den muslimischen Gemeinden und Verbänden eine bestimmte religiöse Orientierung verlangen.»

Reinhard Schulze, Islamwissenschaftler, 20. Oktober 2017

«Weder der Staat noch die Gesellschaft kann von den muslimischen Gemeinden und Verbänden eine bestimmte religiöse Orientierung verlangen.»

Reinhard Schulze, Islamwissenschaftler, 20. Oktober 2017


#4 Islam in der Schweiz

Der Islam als öffentlich-rechtliche Religionsgemeinschaft in der Schweiz? Eine Debatte zwischen Wissenschaft, Politik und Verbänden

Aus: Islam in der Schweiz, S. 22. https://doi.org/10.5281/zenodo.1321946

Die öffentlich-rechtliche Anerkennung ist als politischer und gesellschaftlicher Prozess zu verstehen, der auch dazu beitragen soll, die Transparenz über die innerislamischen Debatten und die Integration muslimischer Organisationen in die schweizerische Zivilgesellschaft zu befördern. Jedoch bleibt die Art und Weise der islamischen Rechtfertigung eine rein muslimische Angelegenheit. Weder der Staat noch die Gesellschaft kann von den muslimischen Gemeinden und Verbänden eine bestimmte religiöse Orientierung verlangen; hingegen sollte der Staat ein genuines Interesse daran haben, die Diskursfähigkeit muslimischer Gemeinschaft in der Zivilgesellschaft zu ermöglichen.

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#4 Islam in der Schweiz

Der Islam wird in Medien und Politik vielfältig diskutiert. Dabei wird oft übersehen, dass muslimisches Leben in der Schweiz bereits seit langem stattfindet.

19. Oktober 2017

Der Islam wird in Medien und Politik vielfältig diskutiert. Dabei wird oft übersehen, dass muslimisches Leben in der Schweiz bereits seit langem stattfindet.

19. Oktober 2017


#4 Islam in der Schweiz

Muslimische Organisationen als zivilgesellschaftliche Akteure?

Aus: Bericht von Deniz Yüksel, in: Islam in der Schweiz, S. 13. https://doi.org/10.5281/zenodo.1321946

Das Sprechen «über» Islam und Musliminnen und Muslime ist häufig das einzig Sichtbare in Debatten, während dabei vergessen wird, dass Interessenvertretungen muslimischer Organisationen auf verschiedenste Weise existieren. Diese sind weniger sichtbar und es geschieht weniger aufgeregt, als man vielleicht denken würde. Die Podiumsveranstaltung fokussierte auf ebendiesen Bereich mit den übergeordneten Fragen: Was geschieht jenseits aktueller Islam-Debatten hier konkret in der Deutschschweiz, vor allem in Zürich? Und können muslimische Organisationen als gesellschaftliche Akteure agieren und wahrgenommen werden, und wenn ja, wie?

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#3 Migration und Mobilität

Partizipative sakrale Musik fördert Empathie und Zusammengehörigkeit. Zugleich spielt sie eine abgrenzende Rolle bei der Identitätsfindung.

22. November 2016

Partizipative sakrale Musik fördert Empathie und Zusammengehörigkeit. Zugleich spielt sie eine abgrenzende Rolle bei der Identitätsfindung.

22. November 2016


#3 Migration und Mobilität

Erinnerung an die neue Heimat? Religiöse Musik bei Migrantengemeinschaften in der Schweiz

Die herausragende Bedeutung der Musik für die religiöse und kulturelle Identitätsbildung ist auch, und vielleicht sogar gerade im Zeitalter der Globalisierung, kaum zu bestreiten. In der Ankunft in einem anderen Land, bei der die zentralen Momente der individuellen Identität wie Glaube und Gruppenzugehörigkeit, aber auch Existenz und Lebenswelt in Frage gestellt werden, scheint Musik ein «Ort» zu sein, der als Scharnier zwischen dem Vergangenen und dem Neuen fungiert.

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#2 Wohlfahrt und Wohlbefinden

Der Anteil der globalen Bevölkerung, die migriert, ist seit 50 Jahren weitgehend stabil. Es gab in den letzten Jahren keinen «Ansturm».

14. November 2016

Der Anteil der globalen Bevölkerung, die migriert, ist seit 50 Jahren weitgehend stabil. Es gab in den letzten Jahren keinen «Ansturm».

14. November 2016


#2 Wohlfahrt und Wohlbefinden

Migration: des mythes à la réalité

Warum gibt es so viele Vorurteile gegenüber der Migration? Im Wesentlichen, weil die Medien die Fakten aufblähen, weil es in den sozialen Medien keine Filter gibt, mit denen man die Informationen überprüfen kann, so Ökonom Andrea Ariu bei seinem Vortrag. Bessere Informationen und kritischeres Denken seien daher notwendig. Letztendlich, so schloss er, seien Einwanderer eine Ressource, mit der man auf politischer Ebene, insbesondere durch Integration, umzugehen lernen müsse, genauso wie mit dem technologischen Fortschritt, der wiederum die Hauptursache für den Verlust von Arbeitsplätzen sei.

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#3 Migration und Mobilität

Als «orale» Sprache befindet sich Schweizerdeutsch angesichts der Digitalisierung in einer ähnlichen Situation wie verschiedene afrikanische Sprachen.

24. Juni 2016

Als «orale» Sprache befindet sich Schweizerdeutsch angesichts der Digitalisierung in einer ähnlichen Situation wie verschiedene afrikanische Sprachen.

24. Juni 2016


#3 Migration und Mobilität

Wenn Sprachen auf Reisen gehen: Die Standardisierung afrikanischer Sprachen in der Diaspora

Vor dem Hintergrund der Migrationsströme könnte die Situation für afrikanische Sprachen, die weder von den Herkunftsländern noch von den Ankunftsgesellschaften offizielle Unterstützung erfahren, schwierig werden. Der Aktivismus der Diaspora-Gemeinschaft ist derzeit der zuverlässigste Weg, um diesen Sprachen eine Präsenz im Cyberspace zu sichern und gleichzeitig die notwendigen Datenbanken aufzubauen.

Martin Benjamin sprach im Workshop über die technischen Aspekte der Dokumentation afrikanischer Sprachen in der Diaspora. Er zeigte insbesondere, wie der Aufbau von Datenbanken wie Übersetzungssystemen eine bewusste Anstrengung erfordert, bei der konventionelle Techniken mit neuen Strategien kombiniert werden, um die Zusammenstellung und Sortierung der Daten zu beschleunigen. So liefert die maschinelle Übersetzung, insbesondere Google Translate, gute Ergebnisse, wenn man aus dem Englischen in eine Sprache wie Französisch und Deutsch übersetzt. Für verschiedene afrikanische Sprachen und selbst für Schweizerdeutsch sind die Ergebnisse jedoch enttäuschend. Es zeigt sich, dass die vorhandene Sprachdokumentation nicht geeignet ist, um funktionale Tools für die neuen Plattformen zu erstellen.

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#1 Facettenreiche Schweiz

Der vorrevolutionäre Helvetismus des späten Ancien Régime erscheint im Rückblick als geistig-kulturelles Laboratorium für Narrative des Nationalen.

11. November 2015

Der vorrevolutionäre Helvetismus des späten Ancien Régime erscheint im Rückblick als geistig-kulturelles Laboratorium für Narrative des Nationalen.

11. November 2015


#1 Facettenreiche Schweiz

Die Schweiz (er)finden. Der Helvetismus des 18. Jahrhunderts als Laboratorium der Nation

Im 18. Jahrhundert verdichteten sich im geistigen und kulturellen Leben der Schweiz – parallel zum gemeineuropäischen Diskurs über die Unterschiede im Charakter der Völker Europas – die diskursiven Bemühungen um die Bestimmung eines genuin schweizerischen «Nationalcharakters» und «Nationalgefühls». Der Helvetismus im Ancien Régime blieb jedoch auf das Geistes- und Kulturleben beschränkt und gab sich in der Öffentlichkeit betont apolitisch. Dies war bezeichnend für die strukturellen Integrationsprobleme des eidgenössischen Bündnissystems und für die Ablehnung weitergehender staatspolitischer Reformen durch die souveränen Kantonalstaaten. Dennoch erscheint der vorrevolutionäre Helvetismus im Rückblick als geistig-kulturelles Laboratorium, aus dem die für die Schweiz des 19. Jahrhunderts massgeblichen Narrative des Nationalen hervorgingen.

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#1 Facettenreiche Schweiz

Die schweizerische Kultur zeichnet sich nicht nur durch Pluralität aus, sondern auch durch Begegnungen als «sanften Konfrontationen».

15. Oktober 2015

Die schweizerische Kultur zeichnet sich nicht nur durch Pluralität aus, sondern auch durch Begegnungen als «sanften Konfrontationen».

15. Oktober 2015


#1 Facettenreiche Schweiz

«Die Schweiz existiert, ich bin ihr begegnet» I: Schaffung einer nationalen kulturellen Identität

Im Zuge der Verfassung von 1848 weht ein frischer Wind durch den jungen Nationalstaat Schweiz. Einige Bürger·innen befürchten, dass sie ihre Kulturschätze verlieren könnten. Aus dieser Sorge heraus entstand 1880 die «Schweizerische Gesellschaft für die Erhaltung historischer Kunstdenkmäler», die Vorläuferin der heutigen Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK).

Die GSK ist heute zu einer treibenden Kraft der kulturellen Integration in einer eminent multikulturellen Gesellschaft geworden. Sie möchte einen möglichst breiten und einfachen Zugang zur fantastischen kulturellen Vielfalt gewährleisten, welche die Schweiz ausmacht, ohne dabei der Versuchung der Vereinheitlichung zu erliegen.

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#1 Facettenreiche Schweiz

Das Mischen von Sprachen ist nicht zwangsläufig Ausdruck mangelnder Sprachkompetenz. Es kann im Gegenteil eine bewusste, sinnstiftende Wahl sein.

08. Oktober 2015

Das Mischen von Sprachen ist nicht zwangsläufig Ausdruck mangelnder Sprachkompetenz. Es kann im Gegenteil eine bewusste, sinnstiftende Wahl sein.

08. Oktober 2015


#1 Facettenreiche Schweiz

Diversità linguistica – Bricolage linguistique – Mehrsprachigkeit – Mixing languages

In einem kurzen Referat erläuterte Peter Auer, einer der renommiertesten Experten im Gebiet der Mehrsprachigkeit, die grundlegenden Konzepte des Sprachenmischens: Das «Code Switchen» – das Wechseln in eine andere Sprache für die Länge eines Satzes oder Teilsatzes – zum einen, das «Mixen» – das Einfügen einzelner Wörter aus einer anderen Sprache in die Hauptsprache – zum anderen. Aus der nachfolgenden Diskussion zwischen Referenten und Publikum ergab sich folgende These: Nicht immer ist das Sprachenmischen eine Tugend, die aus der Not heraus entsteht. Auch derjenige, der über ein reiches Vokabular sowie ein solides grammatikalisches Wissen in mehreren Sprachen verfügt, entscheidet sich zuweilen fürs «Switchen» und «Mixen». In diesen Fällen erfüllt der Entscheid, einzelne Sätze, Satzteile oder Wörter in einer zweiten Sprache auszudrücken, eine ganz bestimmte Funktion. Martin Luther etwa wechselte an Tischgesprächen – so die Aufzeichnungen seiner Schüler – ganz gezielt zwischen dem Deutschen und dem Lateinischen. Je nach dem, worüber er gerade sprach.

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#1 Facettenreiche Schweiz

Mit unseren Bauten formen wir die Umwelt. Gebautes wirkt aber auch auf uns zurück.

27. August 2015

Mit unseren Bauten formen wir die Umwelt. Gebautes wirkt aber auch auf uns zurück.

27. August 2015


#1 Facettenreiche Schweiz

Die Architektursprache des Nationalen: Die Thematisierung der Schweiz in Staatsbauten

Dieser Grundgedanke der Raumsoziologie ist für die Untersuchung von Architektur als Medium der nationalen Identitätskonstruktion zentral. Bauten sagen uns, wer wir sind, wer wir zu sein haben oder wer wir gerne wären. Allerdings, so argumentierte die Kunsthistorikerin Anna Minta, trägt das Gebaute nur die Hälfte bei, wenn Architektur nationale Werte repräsentieren soll. Die andere Hälfte ist der Diskurs, der aus den Debatten entsteht, welche die Entstehung eines nationalen Bauwerks begleiten.

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#1 Facettenreiche Schweiz

Schönheit mit Sparsamkeit verbinden – das war die Anforderung an das erste Regierungsgebäude des jungen Schweizer Nationalstaates kurz nach 1848.

Anna Minta, Kunsthistorikerin, 27. August 2015

Schönheit mit Sparsamkeit verbinden – das war die Anforderung an das erste Regierungsgebäude des jungen Schweizer Nationalstaates kurz nach 1848.

Anna Minta, Kunsthistorikerin, 27. August 2015


#1 Facettenreiche Schweiz

Die Architektursprache des Nationalen: Die Thematisierung der Schweiz in Staatsbauten

Aus: Vortrag von Kunsthistorikerin Anna Minta, Kunsthistorikerin.

Als kurz nach 1848 ein Regierungsgebäude für den jungen Schweizer Nationalstaat entstehen soll, schielen die Involvierten nach Washington, Richtung Kapitol. Der klassizistische Bau mit der zentralen Kuppel imponiert. Als Vorbild für das eigene Projekt wird er jedoch nur bedingt als geeignet erachtet. Zwar wünschen sich die Schweizer einen repräsentativen Bau, doch soll dieser auch Bescheidenheit ausstrahlen. Schönheit, so die Anforderung an die Wettbewerbsbeiträge, ist mit Sparsamkeit zu verbinden.

1857 wird schliesslich der heutige Westflügel des Bundeshauses eingeweiht: ein Gebäude im schlichten Rundbogenstil, entworfen von Jakob Studer. Die als schweizerisch propagierte Ästhetik wird jedoch als fremd und aufgesetzt empfunden, das Bundeshaus entsprechend von manchen Seiten als Fremdkörper beschimpft. Im Erweiterungsbau in den 1870er-Jahren wird der Blick nach Washington jedoch offenkundig: Der Architekt Hans Auer wählt für das Parlamentsgebäude den Stil der Neorenaissance und eine klassische Würdeformel – den Kuppelbau.

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#1 Facettenreiche Schweiz

Dörfli und Burg gelten als Träger von Heimat. Die Schweiz, die sie repräsentieren, gibt es aber nicht und gab es nie.

25. Juni 2015

Dörfli und Burg gelten als Träger von Heimat. Die Schweiz, die sie repräsentieren, gibt es aber nicht und gab es nie.

25. Juni 2015


#1 Facettenreiche Schweiz

Dörflischweiz oder Burgenschweiz? Nationale Mythen und Identifikationsobjekte 1900

Aus: Vortrag von Elisabeth Crettaz-Stürzel, Kunsthistorikerin

Um 1900 etablieren sich zwei architektonische Phänomene als Inbegriff der Schweiz: Das Dörfli zum einen, die Burg zum anderen. Beide haben in verschiedener Hinsicht wenig Schweizerisches an sich, so die Kunsthistorikerin Elisabeth Crettaz-Stürzel in ihrem Vortrag. Mit Humor zeigte die Historikerin auf, wie die Figuren Schloss, des Alpendorf, Kuh und Berg zum Idealbild einer Spielart der Schweizer Identität erhoben wurden. Dabei konzentrierte sie sich auf die idealisierten und kontrastierenden Bilder des Schweizer Dorfes und des Schlosses und legtedar, wie diese zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Einheit dargestellt und mystifiziert wurden, die nirgendwo zu finden war – eine Realität, die weit entfernt von den konfessionellen und sprachlichen Gräben war, die das Land durchzogen.

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#1 Facettenreiche Schweiz

Die Schweiz, verstanden als Untersuchungsgegenstand der Erziehungswissenschaften, existiert nicht.

11. Juni 2015

Die Schweiz, verstanden als Untersuchungsgegenstand der Erziehungswissenschaften, existiert nicht.

11. Juni 2015


#1 Facettenreiche Schweiz

Die Erziehungswissenschaft in der Schweiz im Kontext sprachlicher und kultureller Vielfalt

Aus: Vortrag von Lucien Criblez, Professor für Historische Bildungsforschung an der Universität Zürich

In der Schweiz ist die Bildungsforschung mit zwei besonderen Herausforderungen konfrontiert: Erstens sind die Forschenden in unterschiedlichen kulturellen und sprachlichen Kontexten verankert, woraus sich ein heterogenes Selbstverständnis des eigenen Faches innerhalb des Landes ergibt. Dazu kommt die Heterogenität des Untersuchungsgegenstands selbst: Thesen, die auf Untersuchungen in einem Kanton oder einer Sprachregion beruhen, lassen sich aufgrund des föderalistischen Bildungssystems der Schweiz nur schwer auf andere Sprachregionen übertragen. Es stellt sich deshalb die Frage: Gibt es erziehungswissenschaftliche Forschungsresultate, welche die Schweiz in ihrer Gesamtheit im Blick haben? Der Bildungsforscher Lucien Criblez verneint dies: In der Schweiz bestehe hinsichtlich Forschungsresultate aus anderen Sprachregionen eine «grossartige gegenseitige Nichtbeachtung». 

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#1 Facettenreiche Schweiz

Die selektive Erinnerung, die uns nationale Mythen vermitteln, präsentiert sich oft im Gewand einer äusserst einfachen Geschichte.

29. Mai 2015

Die selektive Erinnerung, die uns nationale Mythen vermitteln, präsentiert sich oft im Gewand einer äusserst einfachen Geschichte.

29. Mai 2015


#1 Facettenreiche Schweiz

La Suisse existe – La Suisse n'existe pas. Auftaktveranstaltung

Die selektive Erinnerung, die uns die nationalen Mythen bieten, präsentiert sich in der Regel als eine äusserst einfache Geschichte. Dennoch ein tieferer Blick erforderlich, um die Vielfalt dieser Märchen und das Besondere, das sie bergen, nicht zu übersehen. Ein Plädoyer in diese Richtung war der Beitrag des Historikers und Journalisten Thomas Zaugg. Am Beispiel von Philipp Etter, dem Vater der Geistigen Landesverteidigung und Verfasser der Kulturbotschaft von 1938, zeigte Thomas Zaugg auf, wie sehr auch scheinbar vereinfachende Mythen von individuellen Werten und Interessen geprägt sein können. Im Fall von Etter war es insbesondere ein katholischer Hintergrund, der ihn dazu veranlasste, die traditionellen Märchen von der Bauernemanzipation neu zu interpretieren, um die Beziehung zwischen dem Konzept der Demokratie und dem der Eucharistie zu betonen.

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