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12

jui 2025

#10 Li­ber­tés

Men­schliche Frei­hei­ten in Zei­ten der Di­gi­ta­li­sie­rung

18:30
Uni­ver­sität St. Gal­len (HSG)

So­cié­té Suisse de Phi­lo­so­phie

As­so­cia­tion suisse de sé­mio­tique et de théo­rie de la culture (ASSC)

Wie müssen wir men­schliche Frei­hei­ten in Zei­ten der Di­gi­ta­li­sie­rung (neu) den­ken? Die Di­gi­ta­li­sie­rung und die bes­chleu­nigte Ent­wi­ck­lung von KI-​basierten Tech­no­lo­gien und An­wen­dun­gen stel­len un­sere Ge­sell­schaft vor im­mense He­raus­for­de­run­gen in Be­rei­chen wie Da­ten­schutz, Pri­vatsphäre und öffent­liche Mei­nung­sbil­dung, etc. Während die Frage, wie wir die­sen He­raus­for­de­run­gen adäquat be­ge­gnen können, äus­serst re­le­vant ist, rich­tet un­sere Ve­rans­tal­tung den Blick auf noch grund­le­gen­dere Fra­gen: Wie beein­flusst die Di­gi­ta­li­sie­rung unser Selbst­verständnis als freie, han­delnde Sub­jekte und Ge­sell­schaf­ten? Was kann es be­deu­ten, in einem Um­feld von au­to­ma­ti­sier­ten di­gi­ta­len Pro­zes­sen und al­go­rith­mus­ges­teuer­ten Tech­no­lo­gien frei zu han­deln, wenn un­sere Sub­jek­ti­vität und unser Ve­rhal­ten von vor­de­fi­nier­ten Re­geln und Wahr­schein­li­ch­kei­ten mit­bes­timmt wer­den? Wie verändert sich unter die­sen Be­din­gun­gen die men­schliche Fähig­keit, Re­geln zu ändern oder gänz­lich neue zu er­fin­den und zu eta­blie­ren?

© Bild kreiert mit Dall-​E 3 von Ope­nAI

 

 

 

Die Beant­wor­tung die­ser Fra­gen stellt eine zen­trale Auf­gabe der zeit­genössi­schen Geistes-​ und So­zial­wis­sen­schaf­ten dar. Denn nur durch ein tief­ge­hendes Verständnis der He­raus­for­de­run­gen und Chan­cen der Di­gi­ta­li­sie­rung und ihrer so­zia­len Wir­kun­gen auf In­di­vi­duen können wir ef­fek­tiv über­le­gen, wie de­mo­kra­tische Ge­sell­schaf­ten ges­tal­tet wer­den müssen, um das kri­tische Vermögen von Men­schen zu un­terstützen und wei­te­rent­wi­ckeln. De­mo­kra­tien gründen auf dem Ideal freier, han­deln­der und ur­teilsfähiger Per­so­nen, die in der Lage sind, bes­te­hende Re­geln nicht nur ein­zu­hal­ten, son­dern zu be­fra­gen, zu mo­di­fi­zie­ren und neue zu schaf­fen.

 

 

Un­sere Ve­rans­tal­tung geht die­sen Fra­gen ins­be­son­dere in drei As­pek­ten nach:

 

  1. Was sind Pro­bleme, die in der In­ter­ak­tion zwi­schen Di­gi­ta­li­sie­rung, KI und freier Sub­jek­ti­vität ents­te­hen? Künst­liche In­tel­li­genz ver­wen­det Al­go­rith­men, die auf Wahr­schein­li­ch­keits­be­rech­nun­gen ba­sie­ren und Vo­rher­sa­gen auf Grund­lage des Sta­tus quo tref­fen. Dies wirft die Frage auf, wie in einem sol­chen Sys­tem ge­nuin Neues ents­te­hen kann. Welche Macht­ve­rhält­nisse bes­te­hen über­dies zwi­schen pri­va­ten und staat­li­chen Ak­teu­ren, und welche Im­pli­ka­tio­nen hat dies für die Frei­heit des Ein­zel­nen? Wie wird über Künst­liche In­tel­li­genz ges­pro­chen, und welche Nar­ra­tive und Ima­gi­na­tio­nen prägen unser Verständnis und un­sere Er­war­tun­gen gegenüber die­ser Tech­no­lo­gie? Welche Aus­wir­kun­gen hat schliess­lich die Nut­zung von Künst­li­cher In­tel­li­genz auf das in­di­vi­duelle Han­deln und die öffent­liche Sphäre?
  1. Wie können die Be­griffe Krea­ti­vität und Im­pro­vi­sa­tion als Modi des freien, trans­for­ma­ti­ven Han­delns vers­tan­den wer­den, die für li­be­rale De­mo­kra­tien not­wen­dig sind? Welche Be­deu­tung haben Krea­ti­vität und Im­pro­vi­sa­tion für die men­schliche Frei­heit, ins­be­son­dere in der Kunst und der Phi­lo­so­phie? In­wie­fern ist es möglich, Frei­heit als ein krea­tives Han­deln zu vers­te­hen, und welche Rolle spielt dabei die Im­pro­vi­sa­tion? In­wie­fern lässt sich Frei­heit ge­ne­rell als trans­for­ma­tives Han­deln und als Vermögen be­grei­fen?
  1. Welche ge­sell­schaft­li­chen und po­li­ti­schen An­for­de­run­gen an Frei­heit bes­te­hen in Zei­ten der Di­gi­ta­li­sie­rung? Welche Be­din­gun­gen müssen ges­chaf­fen wer­den, damit Frei­heit wei­te­rhin möglich ist? Welche ins­ti­tu­tio­nelle Aus­ges­tal­tung soll­ten Bil­dung, Po­li­tik, Kul­tur haben? Welche An­for­de­run­gen stellt eine de­mo­kra­tische Ge­sell­schaft an die Frei­heit ihrer Mit­glie­der, und wie können Ex­pe­riment und Trans­for­ma­tion als zen­trale Ele­mente die­ser Frei­heit vers­tan­den wer­den? In­wie­fern ist die Frei­heit der Bürger:innen in einer De­mo­kra­tie mehr als nur das Recht, sich frei zu äus­sern oder zu han­deln? Wie können Bürger:innen die Fähig­keit er­lan­gen, ge­sell­schaft­liche Struk­tu­ren und Re­geln zu verändern? Welche Rolle spie­len Ex­pe­riment und Trans­for­ma­tion dabei? Wie können diese Kon­zepte in der Praxis um­ge­setzt wer­den, und welche struk­tu­rel­len und kol­lek­ti­ven Be­din­gun­gen sind er­for­der­lich, damit dies ges­che­hen kann?

Pro­gramme/Agen­da

Don­ners­tag 12. Juni 2025

18.30 – 20.00 Uhr öffent­li­cher Vor­trag mit Prof. Dr. Lisa Her­zog

 

Frei­tag 13. Juni 2025

9.30 – 18.30 Uhr Ta­gung

Wei­tere In­for­ma­tio­nen

Or­ga­ni­sa­teur

Agen­da

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