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29

aoû 2019

#6 Espace

Die Wahrnehmung des öffentlichen Raums: Nutzen und Grenzen der Raumplanung im Kanton Schwyz

Stiftung Bibliothek Werner Oechslin, Einsiedeln

Werner Oechslin Library Foundation

In immer kürzeren Abständen werden im Kanton Schwyz neue Raum-, Richt- und Nutzungspläne erarbeitet, in letzter Zeit unter dem Stichwort der Verdichtung.

Laurenz Landenberger, Der Flecken Einsiedeln. Ansicht aus 1300m Höhe über dem Ortsniveau bei ca 1 km Distanz, 1912. Stiftung Bibliothek Werner Oechslin.

Die Pläne sind auf den ersten Blick reichlich abstrakt und allgemein gehalten, wie wir ja auch in unseren Baureglementen in erster Linie mit Zahlen (Abständen, Höhen, Ausnützungsziffern und dergleichen) konfrontiert sind. Betrachtet man die zahlreichen Neubauten des letzten Jahrzehnts auf ihr Erscheinungsbild, fragt man sich nach dem Nutzen all der Planung. Statt sorgfältiger Erweiterungen des urbanen und auch öffentlichen Raums der bestehenden Dörfer findet man allenthalben beliebigen Siedlungsbau mit den ewig gleichen, gesichtslosen Fassaden an deren Rändern. Neue Ortsbilder und Urbanität werden so nicht geschaffen. Die Forderungen nach mehr Verdichtung, Energieeffiziens und die wirtschaftlichen Interessen haben in letzter Zeit darüber hinaus überall zum Abbruch zahlreicher historischer Bauten in den Dorfkernen geführt, die nur in seltenen Fällen durch architektonisch gleichwertig qualitätvolle Neubauten ersetzt wurden. Die Ortschaften werden rundherum erneuert und werden sich immer ähnlicher. Mit der Geschichte, die die historischen Gebäude repräsentieren, geht gleichzeitig die angemessene und vielfältige Gestaltung des öffentlichen Raums verloren.

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