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Jun 2016
#3 Migration und Mobilität
Wenn Sprachen auf Reisen gehen: Die Standardisierung afrikanischer Sprachen in der Diaspora
Schweizerische Gesellschaft für Afrikastudien (SGAS)
Wie gehen afrikanische Sprachen im Kontext von Migration vom Mündlichen zum Schriftlichen und gar zum Digitalen über? Welche Rolle spielen die administrativen Strukturen, die Bildungssysteme und das soziokulturelle Umfeld in den so genannten Aufnahmegesellschaften?
Die Zahl afrikanischer Migrantinnen und Migranten in der Schweiz hat im Verlauf der letzten zehn Jahre deutlich zugenommen. In diesem Zusammenhang werden auch von IT-Anwendungen in lokale Sprachen wird massgeblich von Vertretern der Diaspora vorangetrieben. Welche Dynamik liegt diesen Übergängen vom Mündlichen zum Schriftlichen und gar zum Digitalen im Kontext der Migration zugrunde? Welche Rolle spielen die administrativen Strukturen, die Bildungssysteme und das soziokulturelle Umfeld in den so genannten Aufnahmegesellschaften? Wie werden afrikanische Sprachen, die für die formelle Kommunikation nicht benutzt werden, an zukünftige Generationen überliefert?
Programm/Ablauf
Redner·innen
Ismaël Diadié Haïdara, Fondo Kati (Tombouctou),
Archivar spezialisiert auf die Handschriften des Sahels und die historischen Wechselbeziehungen zwischen dem Spanischen, Arabischen, Hebräischen und afrikanischen Sprachen wie Songhai, Peul und Tamachek.
Martin Benjamin, LSIR/EPFL (Lausanne)
Der Anthropologe und Swahili-Experte hat die Online Wörterbuch-Plattform Kamusi an der EPFL entwickelt, die afrikanische Sprachen lexikographisch verknüpft. Benjamin ist in zahlreichen nationalen und internationalen digitalen Projekten aktiv, die sich mit afrikanischen Sprachen befassen (Projet Kamusi, Réseau Maaya, ACSIS-SCASI-Société Civile Africaine pour la Société de l’Information).
Mohamed Amara, Centre Max Weber (Lyon)
Der Soziologe befasst sich mit Sprachbildern und Mediengebrauch (Automedialisierung und soziale Aushandlungsprozesse im Kontext kultureller Übergänge).
Natalie Tarr (Basel)
Die Doktorandin im Fachbereich Afrikastudien befasst sich mit der Mehrsprachigkeit und Sprachgebrauch in Afrika, insbesondere mit der Beziehung zwischen Muttersprachen und internationalen Sprachen.
Djouroukoro Diallo
Der Doktorand mit breiter Unterrichtserfahrung (Bambara) befasst sich mit den Sprachpraktiken.
Frédéric Barbe (Nantes)
Der Geograph konzentriert sich auf Raum, Schrift und die Konstruktion der « bibliothèque mondiale », insbesondere der Dynamik von Buch und Presse in Afrika.